Was sind Traumafolgesymptome?

Das Wort „Trauma“ stammt aus dem griechischen Wort „τραῦμα“ (trauma), was wörtlich „Wunde“ oder „Verletzung“ bedeutet.

Im Englischen wird zwischen Big T und Small T Trauma unterschieden, also großes T Trauma und kleines T Trauma. Im deutschen Sprachraum ist mit Trauma in der Regel das große T Trauma wie Krieg, Verfolgung, Vergewaltigung, Mord usw. gemeint.

Vom Small T Trauma hingegen ist fast jeder Mensch betroffen. Damit sind emotionale Verletzungen gemeint, die in unserer Kindheit entstanden sind und unser Leben oft unbewusst, aber nachhaltig beeinflussen. Es können Wunden sein, die uns zugefügt wurden, z.B. durch strenge Erziehungsmaßnahmen (siehe Alice Miller), es können aber auch Wunden sein, die uns zugefügt wurden, weil ein Bedürfnis, das wir hatten, nicht erfüllt wurde, z.B. wenn man Babys schreien lässt, damit sie lernen, durchzuschlafen.

In Überlebensstrategien gefangen: Flucht, Kampf, Erstarrung

Traumafolgesymptome äußern sich im Alltag häufig durch ein hohes Maß an erlebtem Stress in individuell sehr unterschiedlichen Situationen und Kontexten. Viele Menschen befinden sich in einer latenten Übererregung in Form von Unruhe und Getriebenheit, die zu Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten am Arbeitsplatz und auch zu hoher Reizbarkeit im familiären Umfeld führen kann. Hinzu kommen nicht selten Menschen oder Situationen, die uns emotional „triggern“ und so ungewollte, belastende Gefühle und Verhaltensweisen in uns auslösen können. Oft fühlen wir uns in solchen Situationen überfordert, hilflos und ohnmächtig. Ein Trigger (engl.: Auslöser) ist ein Reiz in der Gegenwart, der etwas Unverarbeitetes aus der Vergangenheit in der Psyche eines Menschen aktiviert.